Wer holt den Pokal?
Showdown deluxe: Bei den Herren kämpfen die beiden Bundesliga-Topteams des Jahres und zwei hungrige Herausforderer um den Titel.
Mutig, wer eine Prognose für den Herren-Pokalsieger 2022 wagt. Die beiden punktbesten Bundesligisten UHC Sparkasse Weißenfels und ETV Piranhhas Hamburg und zwei der formstärksten Teams der Liga, die Berlin Rockets und der DJK Holzbüttgen, spielen den Titel am Wochenende in der Schmeling-Halle aus.
Rekordsieger will die Zehn vollmachen
Den Anfang machen Hamburg, Überraschungssieger von 2010 (damals sensationell gegen Weißenfels siegreich) und der Rekordpokalsieger aus Sachsen-Anhalt (neun Titel). Weißenfels-Kapitän Tim Böttcher erwartet „ein enges und hart umkämpftes Spiel“ im Halbfinale am Samstag (Anpfiff: 17.15 Uhr).
Dem Gegner zollt Böttcher Respekt: „Hamburg spielt eine starke Saison und ist meiner Meinung nach verdient weit oben in der Tabelle.“ Er erinnert aber auch daran, welche Mannschaft an der Spitze steht: Weißenfels. Man fahre nach Berlin, „um den Pokaltitel zu holen“, stellt der Nationalspieler klar.
Böttcher freut sich auf das Final4: „Wir erwarten ein hochklassiges Turnier, sowohl auf als auch neben dem Feld.“ Mit Blick auf die Max-Schmeling-Halle sagt er: „Gerade der Spielort ist natürlich etwas ganz Besonderes, auf das sich jeder freut.“
ETV Piranhhas mit viel Selbstvertrauen
Das gilt auch für ETV-Routinier Michael Potschin. Er war schon Teil des Teams, das 2010 im Finale den UHC überraschte. „Die Halle und die Anzahl der erwarteten Zuschauer lassen auf eine super Stimmung hoffen“, sagt er. „Mit Rekordmeister Weißenfels erwartet uns der denkbar schwerste Gegner direkt im Halbfinale.“
Aber die Hanseaten haben ja Erfahrungen mit Final4-Siegen gegen Weißenfels – und 2022 sind sie im Gegensatz zu 2010 kein krasser Außenseiter. Die Ansprüche sind andere. Und so stellt Potschin klar: „Alles andere als ein Sieg gegen Weißenfels wäre eine herbe Enttäuschung.“ Man wolle alles geben, denn der Traum vom zweiten Titel der Klubgeschichte soll wahr werden.
Holtzbüttgen will offene Rechnung begleichen
Die Vorfreude ist auch beim DJK Holzbüttgen rund um Kapitän Janos Bröker immens. „Ich erwarte ein großes Floorball-Event. Nachdem die letzten zwei Jahre kein Final4 stattfinden konnte, sind wir sehr gespannt darauf, was Berlin auf die Beine gestellt hat“, sagt er mit Blick auf die Corona-bedingten Ausfälle des Finalturniers in der Hauptstadt in den Jahren 2020 und 2021.
Im Halbfinale trifft Holzbüttgen auf das Heimteam, die Berlin Rockets. Bröker sagt: „Berlin hat sich nach der WM-Pause im Dezember sehr gut weiterentwickelt.“ Das Finale sei aber klar das Ziel und danach „will man natürlich den Titel gewinnen“.
Zumal Holzbüttgen noch eine Rechnung mit Berlin offen hat: Bei der bisher einzigen Final4-Teilnahme des Klubs aus Kaarst (NRW) war 2017 gegen die Hauptstädter im Halbfinale Endstation.
Berlin hat kein Problem mit Underdog-Modus
Die Aussichten für Holzbüttgen sind nicht schlecht. Während die Chancen im ersten Halbfinale zwischen Weißenfels und Hamburg auf dem Papier absolut ausgeglichen sind, geht das Team des DJK gegen die Rockets im zweiten Halbfinale als leichter Favorit ins Spiel.
Wobei Berlins Topscorer Janne Makkonen schon klargestellt hatte, dass sein Team der Underdog-Modus nicht störe. Und er sagte: „Momentan fühlt es sich für mich so an, als könnten wir jeden schlagen.“ Ob aus diesem Gefühl beim Final4 Realität wird, zeigt sich am Samstagabend ab 20.00 Uhr. Dann ist Anpfiff zwischen Holzbüttgen und Berlin.
Und wer holt am Ende den Pott? Weißenfels und Hamburg kennen das Gefühl schon, für Holzbüttgen und Berlin wäre es eine Premiere. Die Auflösung gibt es am Sonntag: Das Finale startet 16.00 Uhr.
Titelbild: Weißenfels gegen Holzbüttgen ist eine mögliche Finalpaarung. (Foto: Andreas Klüppelberg)